CO2-Speicherbooster Artenvielfalt und heimische Pflanzen
Photosynthese, eine kräftiges, stark verzweigtes Wurzelsystem sowie die Interaktion der Wurzeln mit Bodenpilzen und Mikroorganismen sind Treiber für den „Weg des flüssigen Kohlenstoff“ in den Boden, der Dauerhumus aufbaut.
Besonders intensiv ist dieser Prozess, wenn eine hohe Artenvielfalt an heimischen Pflanzen vorhanden ist. Als heimisch gelten alle Pflanzen, die vor 1492 schon bei uns waren. In den Jahrhunderten bis jetzt konnte sich ein Holon an Vergesellschaftung von Pflanzen- und Tierwelt entwickeln, das Zeit hatte, stabile und vitale Kreisläufe zu bilden. Das hilft uns heute, die natürliche Regenerationsfähigkeit und damit die Speicherfähigkeit für CO2 von Böden wiederherzustellen.
In den letzten Jahrzehnten wurden eintönige Rasen, die im Durchschnitt aus 5 Grasarten bestehen, kulturell gefördert. Gebietsheimische Blühmischungen bestehen dagegen aus 50 und mehr Arten. Sie bilden ein kräftiges und divers tiefgreifendes Wurzelsystem, das Luft-CO2 effektiv in den Boden überführt.
Während artenarme Rasen nur wenige cm in den Boden wurzeln können Wurzeln von Wildkräutern bis 4 – 5 Meter in den Untergrund reichen. Wildkräuter erschaffen dadurch einen viel größeren Raum für das komplexe Zusammenspiel von Pilzen, Bakterien und Mikroorganismen und bewirken hohe Kohlenstoffspeicherraten im Boden.
Biodiversität auf öffentlichen Flächen und die Umwandlung von monotonen, artenarmen, häufig gemähten Rasenflächen in ein Mosaik mit Wildbereichen ist eine der effektivsten Maßnahmen für die CO2-Speicherung im öffentlichen Grün.
Andrea Maria Bartsch
Landschaftsarchitektin Bay. AK
Freiraumgrün
Stefanie von Kompostino.
Damit toter Boden wieder lebendig wird und seine natürliche Speicherfähigkeit für CO2 und Wasser wiedererlangt.
Das Wurzelwerk von Anthyllis vulneraria – Wundklee. Kann auf allen offenen, mageren Flächen hervorragend angesät werden. aus: Wurzelatlas mitteleuropäischer Grünlandpflanzen, Band 2/1, Lichtenegger, E. 1992
Das Wurzelwerk von Taxacum officinale – Löwenzahn. aus: Wurzelatlas mitteleuropäischer Grünlandpflanzen, Band 2/1, Lichtenegger, E. 1992